Treffen der Landräte im Vierländereck, Bericht Zukunftswerkstatt "Natürlich: Bauen & Sanieren"
Neuigkeiten aus dem Elbe Valley
  • Bericht: Treffen der Landräte der vier Teilregionen
  • Bericht: Regionalnetzwerktreffen und Zukunftswerkstatt „Natürlich: Bauen & Sanieren“ in Neu Kaliß
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Treffen der Landräte der vier Teilregionen
Landräte aus dem Vierländereck verstärken ihre Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Vorhaben: Ausbau des naturnahen Tourismus

Die Landkreise im Vierländereck stehen vor großen Herausforderungen. Und egal in welche Himmelsrichtung man blickt, ob in die Prignitz (Brandenburg), nach Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), Lüchow-Dannenberg (Niedersachen) oder Stendal (Sachsen-Anhalt): die sozialen wie gesellschaftlichen Herausforderungen ähneln sich. Daher arbeiten die Landräte der vier Landkreise schon seit einiger Zeit zusammen, um voneinander zu lernen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Diesen Gedanken greift das Bündnis-Projekt „Elbe Valley“ auf. Am 05.07.2023 trafen sich die Landräte der beteiligten Kreise in Hitzacker, um gemeinsame Projektideen anzuschieben.

Dagmar Schulz, Landrätin des Landreises Lüchow-Dannenberg, umriss die drei Themenfelder „Neue Arbeit, neue Wege, neues Wohnen“, denen sich das Bündnis widmet: „Wir müssen uns fragen, wie wir attraktive Arbeitgeber sein können und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Aber auch, wie wir die Fähr-Anbindung über die Elbe überregional gestalten und auf die Bedarfe junger Menschen reagieren, die statt des Eigenheims auf flexible Wohnformen setzen.“

Alle Beteiligten konnten sich für eine übergreifende, wertschöpfende konkrete Projektidee begeistern: den Ausbau des naturnahen Tourismus im Vierländereck. Dieser mache die Freizeitgestaltung in den Elbe-Anrainern insgesamt attraktiver und komme damit auch den Bewohner/innen der Region zugute. Ein wichtiger Aspekt, zu dem Landrätin Dagmar Schulz und ihre Amtskollegen Patrick Puhlmann (Landkreis Stendal), Stefan Sternberg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Christian Fenske (Wirtschafts-Geschäftsbereichsleiter des Landkreises Prignitz als Vertretung für Landrat Christian Müller) und die Vertretung des Innovationsmanagements, Frau Annegret Meyer, sowie die Bündnissprecherin Corinna Hesse und Diana Richter aus dem Strategieteam sich ohne Zögern verständigen konnten.

Auf früheren Erfahrungen wolle man aufbauen, hieß es in der Runde. Vom Elberadweg wisse man bereits, dass es mit einem gut ausgebauten Weg allein nicht getan sei, es brauche auch Cafés und Pensionen als Versorgungsinfrastruktur am Wegesrand. Dass neue Einkehrmöglichkeiten entstehen, sei erfahrungsgemäß kein Selbstläufer. Man müsse hier auf neue Konzepte setzen, verständigten sich die Landräte. Diskutiert wurden beispielsweise architektonisch hochwertige Schutzhütten. Diese könnten eine Grundversorgung sicherstellen und als „Wegmarker“ das gemeinsame Tourismuskonzept in der Region verdeutlichen. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg soll nun ein erstes Konzept für einen gemeinsam organisierten naturnahen Tourismus entwickelt werden.

Diskutiert wurde auch die Möglichkeit, das Bikesharing oder das vereinsbasierte Carsharing, mit denen in einzelnen Landkreisen bereits gute Erfahrungen gemacht werden, auf die Gesamtregion auszuweiten. Um solche Ideen voranzutreiben, wollen sich die vier Landräte im Jahresturnus treffen und regelmäßig in Videokonferenzen zusammenkommen.

„Das Bündnis Elbe Valley lebt von den einzelnen Projekten aus Forschung und Praxis, die in der Region umgesetzt werden“, sagt Annegret Meyer vom Innovationsmanagement. Damit die kreativen Akteure im Vierländereck die Unterstützung erfahren, die sie benötigen, müssten aber auch erforderliche Strukturen etabliert werden, die auch weiter Bestand haben, wenn die Projektförderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgelaufen ist. Dafür ist es erforderlich, an bestehende Verwaltungsstrukturen in den Landkreisen anzuknüpfen. Parallelstrukturen sollten vermieden werden, waren sich die Landräte einig.

Foto: V.l.n.r. Landrat Stefan Sternberg (Ludwigslust-Parchim), Landrat Patrick Puhlmann (Stendal), Landrätin Dagmar Schulz (Lüchow-Dannenberg) und Christian Fenske (Vertretung Prignitz).

Region als Campus
2. Regionalnetzwerktreffen und Zukunftswerkstatt „Natürlich: Bauen & Sanieren“ in Neu Kaliß

Presseinfomation des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH, Projekt „Region als Campus“

Im Rahmen der Zukunftswerkstatt „Natürlich Bauen & Sanieren“ lud das IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung am 06.07.2023 gemeinsam mit dem Kreative MV Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. zum Regionalnetzwerktreffen nach Neu Kaliß ein. Die Veranstaltung fand auf dem Gelände der Inselfabrik Eldenland mit rund 40 Teilnehmenden statt.

Einleitend berichtete die Vorsitzende des Kreative MV e. V. Corinna Hesse, in ihrer Funktion als Vertreterin des Strategieteams des Gesamtprozesses im WIR!-Bündnis Elbe Valley über den Stand des Projektes „Nachhaltiges Bauen & Sanieren im Elbe Valley“. Dr. Dirk Thomas vom IZT Berlin gab einen kurzen Überblick über das Vorhaben „Region als Campus“, welches zum Ziel hat, ein Hochschulnetzwerk für praxisorientierte Forschung, Lehre, Wissens- & Erfahrungstransfer im Elbe Valley aufzubauen.

Die Konzeptkünstlerin, Performerin und Zeichnerin Ute Reeh vom Zentrum für Peripherie illustrierte zur Einstimmung unter anderem den Unterschied von Konzept und komplexer Realität und skizzierte, wie durch das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Perspektiven Ideen entstehen können.

In dem folgenden Expertengespräch diskutierten Andreas Flock (Architekt, strahlwerk Stralsund), Dagmar Heppner (Sommerhaus Alt Jabel), Ute Reeh (Zentrum für Peripherie) und David Feldbrügge (Lehmladen in Hitzacker) im Dialog unter der Moderation von Stefanie Raab (Architektin, coopolis – Planungsbüro für kooperative Stadtentwicklung GmbH), welche Chancen sich für die Bauwirtschaft durch Kreislaufwirtschaft in der Region ergeben, welche Kompetenzen es in der Region bereits gibt und welche dazukommen sollten, damit auch kreislauffähiges Bauen umgesetzt werden kann.

Den zweiten Teil der Veranstaltung bildete die eigentliche Zukunftskonferenz mit drei parallelen Workshops zu folgenden Themen:

  • Aufbau eines Ortes und Forschungsnetzwerkes für Innovation, Handwerk, Bau, Wissenschaft und Kunst, moderiert von Ute Reeh
  • Aufbau eines Netzwerkes von Lernorten für die Arbeit mit natürlichen Baustoffen, moderiert von Stefa- nie Raab und Dagmar Heppner
  • Aufbau eines Hochschulnetzwerks und Ermittlung der in der Region existierenden Bedarfe, moderiert von Friederike Ruge vom IZT

Insgesamt unterstrichen die Workshops die Bedeutung der inter- und transdisziplinären Forschung. Um sich gemeinsam den Herausforderungen zu stellen, Lösungen zu finden und umzusetzen, erfordert aus Sicht der Teilnehmenden, dass das bestehende Zentrum für Peripherie zu einer zentralen Anlaufstelle weiterentwickelt wird. Auch bedarf es einer langfristigen Finanzierung sowie geeigneter Partner(-institutionen), um eine solche gemeinwohlorientierte Arbeit erfolgreich umzusetzen und zu verstetigen.

Die Bedarfe für die Entwicklung der Region als Campus sind vielfältig und eng mit der Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum verknüpft. Neben der Mobilitätssicherung wurde die medizinische Versorgung wie auch der Rückzug des Einzelhandels benannt. Auch hier gilt es, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen und gemeinsame Ideen für Lernorte im Elbe Valley für Studierende zu entwickeln.

Weitere Informationen zum Projekt Region als Campus finden Sie hier.

Fachkontakt: Dr. Dirk Thomas, Forschungsleiter Mobilität & Urbanität | d.thomas@izt.de

Pressekontakt: Mira Dieckmeyer, Wissenschaftskommunikation | wissenschaftskommunikation@izt.de

Foto: Friederike Ruge/IZT

Wir wünschen allen einen schönen Sommer! ????

Wir verabschieden uns in eine kleine Sommerpause und melden uns im September wieder!

Viele herzliche Grüße
Das Elbe Valley-Team

 

Foto: ©Marketingbüro Wendland.Elbe

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